Über die Defense zum 14. Saisonsieg!
Sananda Fru und Arnas Velička erzielen zusammen 47 Punkte
Die Basketball Löwen Braunschweig bleiben weiterhin das Team der Stunde! Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez hat sich am Mittwochabend vor 3.691 Zuschauenden in der Volkswagen Halle mit 91:79 (41:41) gegen die Veolia Towers Hamburg durchgesetzt und den 14. Saisonsieg gefeiert. Den mussten sich die Löwen aber über einen energievollen Endspurt im Schlussviertel erarbeiten, nachdem sie bereits mit 44:55 zurückgelegen hatten. Doch über eine engagierte Verteidigung und angeführt vom herausragenden Duo um Sananda Fru (26 Punkte – persönliche BBL-Bestleistung) und Arnas Velička (21 Punkte) drehten die Löwen das Spiel und jubelten einmal mehr mit ihren Fans. Durch den Erfolg in dieser von Dermaroller (Sponsor of the Day) präsentierten Partie über die Hamburger hat das Ramírez-Team derzeit die meisten Siege alle BBL-Teams auf seinem Konto und geht als starker Tabellenzweiter in die verdiente FIBA-Pause.
Während das erste Viertel lief, schlich sich der Eindruck ein, dass es ein erneut deutlicher und dominanter Sieg für die Löwen werden könnte. Denn die traten sofort entschlossen auf und lagen schnell mit 21:10 vorne. Den Hamburgern fiel bis hierhin noch nicht viel gegen die mit 53-prozentiger Feldquote deutlich treffsichereren Löwen ein, die zu Beginn auch den Rebound dominierten. Doch mit Ende des ersten Viertels (25:17, 10. Min.) stockte es dann etwas bei der Ramírez-Mannschaft und das war der Vorbote für eine darauffolgende schwere Spielphase. Das lag insbesondere daran, dass die Towers physischer wurden und deutlich mehr defensiven Druck aufbauten. Das stoppte die Löwen-Offensive. „Wir haben den Ball (dadurch) nicht gut bewegt, sondern ihn zu lange im Mittelfeld gehalten“, sagte der Löwen-Headcoach.
Die Folge waren vermehrt gezwungene Würfe durch Eins-gegen-Eins-Situationen und eine merklich sinkende Trefferquote. Dazu trugen aber auch teils offene und dennoch vergebene Würfe bei. Der Rhythmus der Löwen war schlichtweg weg, während die Gäste sich das Momentum geholt hatten. Die gingen erstmals in der 12. Minute durch den starken Kur Kuath (15 Punkte, 14 Rebounds) in Führung und setzten sich in der Folge auf sieben Zähler ab (32:39; 34:41). Dank eines starken Schlussspurts von Sananda Fru und Ferdinand Zylka mit sieben Punkten in Serie gestalteten die Löwen die erste Halbzeit dennoch ausgeglichen (41:41).
Allerdings hatte dieser Lauf nicht zu einem Auftrieb der Löwen geführt. Die fanden nach dem Seitenwechsel sehr schlecht ins Spiel, hatten weder offensiv noch defensiv den nötigen Zugriff und lagen binnen weniger Minuten mit elf Punkten hinten (44:55). Doch mit der Einwechselung von Arnas Velička bekam das Spiel der Löwen eine andere Dynamik. Der Litauer hatte schon in der 15. Minute sein drittes Foul kassiert und musste deshalb lange auf der Bank schmoren. Aber jetzt war er zur Stelle und trieb das Spiel seiner Mannschaft an, die defensiv immer stärker wurde. So hatten zum Beispiel der gute Kapitän Chip Flanigan und Tre Mitchell mit Steals und einem Block für drei Stopps gesorgt. „Wir haben angefangen, mit Kontakt zu spielen, zu kämpfen und die Hamburger Elemente, die in der ersten Halbzeit noch gut funktioniert haben, zu stören“, so Ramírez, dessen Team sich wieder heranpirschte. Und spätestens als Velička nach einem hart erarbeiteten Offensiv-Rebound von Youngster Romario Holloway einen Dreier zum 61:62 versenkte, ging der finale Ruck durch das Löwen-Team.
Die Löwen waren mit einem Punkt Vorsprung ins letzte Viertel gegangen (65:64) und spielten nun wie entfesselt auf. Das galt offensiv insbesondere für Sananda Fru und Arnas Velička, die Punkt um Punkt erzielten und einfach nicht von den Towers zu stoppen waren. Sie erzielten in den letzten zehn Minuten zusammen 22 von insgesamt 26 Punkten und profitieren dabei auch von der guten Team-Verteidigung, die allein in diesem Abschnitt neun Hamburger Ballverluste forcierte. „Am Ende hatten wir auch kein Match für Braunschweigs Energie. Wir haben ihre Transition Offense nicht mehr in den Griff bekommen und dadurch hat Braunschweig zu viele leichte Körbe erhalten“, konstatierte Gäste-Coach Benka Barloschky nach dem Spiel und fügte hinzu: „Braunschweig hat derzeit einfach mehr Selbstvertrauen.“ Das hatten sich die Löwen ab dem dritten Viertel über ihre Verteidigung zurückgeholt und auch deshalb erneut einen deutlichen Sieg eingefahren.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Hamburg war sehr gut vorbereitet. Sie haben mit der nötigen Physis gespielt und starken Druck auf den Ball ausgeübt. Wir haben den Ball dadurch nicht gut bewegt, sondern ihn zu lange im Mittelfeld gehalten. Aber wir waren auch nicht aggressiv genug und haben nicht mehr unser Spiel gespielt. Es lief deshalb minutenlang nicht in unsere Richtung. Die Verteidigung war letztendlich der Schlüssel zur Wende. Wir haben angefangen, mit Kontakt zu spielen, zu kämpfen und die Hamburger Elemente, die in der ersten Halbzeit noch gut funktioniert haben, zu stören. Die Verteidigung gab uns das Selbstvertrauen und den Biss, den wir normalerweise in der Offensive haben. Das Lob geht an die gesamte Mannschaft, die sich den Sieg verdient hat.“
Benka Barloschky (Veolia Towers Hamburg): „Glückwunsch an Braunschweig, verdienter Sieger. Wir haben über 25 Minuten das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind auch in der zweiten Halbzeit extrem gut rausgekommen. Aber ein Problem, das sich durchgezogen hat, war unser defensiver Rebound. Wir haben gut verteidigt, aber die Rebounds nicht geholt. Am Ende hatten wir auch kein Match für Braunschweigs Energie. Wir haben ihre Transition Offense nicht mehr in den Griff bekommen und dadurch hat Braunschweig zu viele leichte Körbe erhalten. Dann ist es schwer, den Spieß nochmal umzudrehen. Zumal es mental auch nicht leicht ist, nach einer 10-Punkte-Führung mit einem Rückstand aus dem Viertel rauszugehen. Braunschweig hat derzeit einfach mehr Selbstvertrauen und da müssen wir uns wieder hinarbeiten. Das ist jetzt nicht das Ende der Welt, aber wir müssen nach der Pause auf jeden Fall zur Arbeit gehen.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 12, Schröder n.e., Mitchell 5, Zylka 8, Velička 21 (6 Assists), Ewelt, Fru 26 (10 Rebounds), Flanigan 11 (5 Assists, 5 Ballgewinne), Njie 7 (4 Assists), Kalu 1, Holloway (4 Rebounds), Gerhardt n.e..
Veolia Towers Hamburg: Ivey 11 (4 Assists), Rich 10, Lottie 4, Möller n.e., Grey, Wimberg 8, Gießmann, Barnett 22 (11 Rebounds), Stove, Kuath 15 (14 Rebounds), Ogbe 9.
Quelle: PM 12.02.2025