Statement-Sieg mit Offensiv-Feuerwerk
Löwen erzielen 20 Punkte aus Schnellangriffen
Was für ein starkes Spiel der Basketball Löwen Braunschweig! Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez hatte sich vor dem heutigen und mit Blick auf die enge Tabelle sehr wichtigen Heimspiel gegen die Bamberg Baskets zwingend vorgenommen, nach vier Niederlagen in Folge zurück in die Erfolgsspur zu finden – und das tat sie mit einem Offensiv-Feuerwerk sowie einer über weite Strecken sehr guten Verteidigung. Die Defensive war im zweiten Viertel ausschlaggebend dafür, dass die Löwen ins Laufen kamen und sich zur Halbzeitpause bereits einen 20-Punkte-Vorsprung erspielt hatten (62:42). Der schrumpfte anschließend zwar nochmal auf drei Zähler zusammen (66:63), doch blieb das Ramírez-Team mental stark, überwand diese schwierige Phase im dritten Viertel und fuhr schlussendlich einen überdeutlichen und bejubelten 114:88-Sieg vor 5.324 Zuschauenden in der Volkswagen Halle ein. Dabei überzeugten die Löwen insbesondere mit einer geschlossenen Teamleistung: Sieben Spieler punkteten zweistellig, zudem verteilten die Löwen 24 Assists.
Schon vor Spielbeginn war die Stimmung hervorragend, denn der „Sponsor of the Day“ und Hauptsponsor Volkswagen Bank gab die Verlängerung seines Engagements um drei Jahre bekannt. Diese positive Nachricht nahm das Team mit auf das Parkett und startete mit einem 9:2-Lauf in die Partie. Doch die Gäste aus Bamberg fanden schnell zurück ins Spiel, was nicht zuletzt mehreren „And one"-Aktionen und einer starken Trefferquote geschuldet war. Über einen 7:0-Lauf gingen die Gäste zwischenzeitlich sogar in Führung (17:20). Allerdings erarbeitete sich das Team von Headcoach Jesús Ramírez vier Würfe mehr als die Bamberger und versenkte alle Freiwürfe (6/6), was zusammen mit einer starken Zweierquote von 78 Prozent dann doch die knappe 26:23-Führung nach dem ersten Viertel bedeutete.
Im zweiten Abschnitt zog die Löwen-Verteidigung spürbar an. Mehrere Stopps sorgten für schnelle Punkte in der Transition, und so wuchs der Vorsprung auf 35:25. Bambergs Coach Anton Gavel reagierte mit zwei Auszeiten innerhalb einer Minute, doch das Ramírez-Team blieb am Drücker. Die Löwen spielten nun wie entfesselt, bewegten den Ball mit hoher Geschwindigkeit und verwandelten ihre Würfe mit starken Quoten. Angeführt von Tre Mitchell und Sananda Fru war der Löwen-Express nicht zu stoppen – zur Halbzeit leuchtete eine komfortable 62:42-Führung auf der Anzeigetafel, von der zuletzt stockenden Offensive war nichts mehr zu sehen.
Nach der Pause wendete sich jedoch das Blatt. Bamberg startete mit einer Zonenverteidigung und nahm den Löwen damit den Rhythmus. Minutenlang lief offensiv kaum noch etwas zusammen. Die Folge: Nach 25 Minuten hatten die Löwen vier und Bamberg 21 Punkte erzielt, das Spiel war wieder eng (66:63, 27. Minute). In dieser Situation brachte ein schwerer und erfolgreicher Wurf von TJ Crockett Jr. zum 68:63 einen wichtigen Impuls. Zudem erklärte Ramírez nach der Partie: „(…) wir sind mental stark geblieben und das hat das Spiel entschieden." Sein Team hielt der Drangphase stand, verlor nie die Führung und setzte stattdessen mit einem 10:0-Lauf wieder ein klares Zeichen. Dabei sorgten Luka Ščuka mit einem spektakulären Block und Sananda Fru mit einem krachenden Alley-Oop-Dunk für Highlights. Kapitän Chip Flanigan rundete das gute Finish des dritten Viertels mit einem Buzzer-Dreier zum 81:69 ab.
Im Schlussabschnitt ließen der gut Regie führende Topscorer Arnas Velička (23 Punkte, 9 Assists) und sein Team nichts mehr anbrennen. Stattdessen bauten sie ihre Führung über ihre gute Verteidigung weiter aus und sorgten dabei für weitere Highlights: Blocks, Dunks und Dreier – es war alles für die begeisterten Zuschauer dabei. Das galt auch für das schnelle Umschaltspiel. Die Löwen erzielten allein im letzten Viertel zehn Punkte aus Fastbreaks. Die Krönung des offensiven Spektakels waren drei Dunks in Folge, mit denen die Löwen den 114:88-Endstand besiegelten. Mit diesem Erfolg ist das Ramírez-Team wieder auf den vierten Platz der Tabelle geklettert. Allerdings spielt morgen erst der Fünfte MLP Academics Heidelberg gegen ALBA BERLIN und würde im Falle eines Sieges wieder den Platz mit den Löwen tauschen.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Die Mentalität und Energie waren heute der Schlüssel. Beides war sehr gut und hat uns ermöglicht, im Spiel zu bleiben, als wir im dritten Viertel einen schlechten Moment hatten. Vielleicht war unser Tief in dieser Phase etwas zu lang, aber wir sind mental stark geblieben und das hat das Spiel entschieden. Wir haben vor dem Spiel versucht, uns auf ein defensives Spiel vorzubereiten. Und ich denke, wir haben in der Transition und hinsichtlich der Guards einen sehr guten Job gemacht. Die Defensivleistung, die Einstellung und die Entschlossenheit waren gut und das gilt es fortzusetzen.“
Anton Gavel (Bamberg Baskets): „Zunächst Glückwunsch an Jesús und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Ich möchte mich zudem bei den angereisten Fans für diese Leistung entschuldigen und dass sie sich dieses Spiel ansehen mussten. Wir hatten im zweiten Viertel zwei und im letzten Viertel einen Stopp. So gewinnt man keine Spiele. Wir haben insgesamt 114 Punkte abgegeben und das kurze Aufbäumen im dritten Viertel reicht einfach nicht. Wir funktionieren nur, wenn die Sachen gut für uns laufen, was in diesem Spiel über längere Phasen nicht der Fall war. Und wenn die Dinge nicht in unsere Richtung laufen, dann schaffen wir es nicht, uns aufzubäumen. Das verfolgt uns schon die gesamte Saison und deshalb haben wir heute auch so hoch verloren. Das Schlimmste war, dass wir am Ende die Hosen runtergelassen haben und das geht gar nicht.“
Basketball Löwen: Crockett Jr.11, Schröder 2, Mitchell 17 (7 Rebounds), Ščuka 15, Velička 23 (9 Assists, 4 Ballgewinne), Fru 17 (13 Rebounds) Flanigan 15, Njie 14 (4 Assists), Kalu n.e., Schilling n.e..
Bamberg Baskets: Lofton 17 (4 Assists), Locke, Watson-Boye 24 (4 Assists), Feazell 10 (5 Rebounds), Tadda 2, Segu 7, Wohlrath, Horvath 5 (8 Rebounds), Petkovic 5, Moller 4, Krimmer 4, Stanic 10 (6 Rebounds).
Quelle: PM 30.03.2025