Mit einer Galavorstellung zum 103:70-Sieg über Vechta
Löwen führen zur Halbzeit bereits mit 32 Punkten
Nachdem die Basketball Löwen Braunschweig erst vor vier Tagen knapp im Spitzenspiel bei RASTA Vechta unterlegen waren, wollten sie am Montagabend im direkt darauffolgenden Rückrundenspiel die Revanche. Und die gelang der Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez mit einer unglaublichen Galavorstellung! Seine Mannschaft dominierte ab der ersten Sekunde den Gegner, spielte wesentlich energischer und physischer und ließ den Gästen kaum Luft zum Atmen. Zur Halbzeit lagen die in allen Belangen überlegenen und offensiv wie defensiv stark spielenden Löwen bereits deutlich mit 60:28 vorne. Diese Machtdemonstration setzte sich noch in der zweiten Halbzeit fort: Topscorer Ferdinand Zylka, der mit 24 erzielten Punkten eine neue persönliche BBL-Bestleistung auflegte, und seine Kollegen hatten sich im dritten Viertel eine 40-Punkte-Führung erspielt (76:36). „Unsere Entschlossenheit war spielentscheidend“, hatte ein zufriedener Ramírez nach der Partie gesagt, die sein Team vollkommen verdient mit 103:70 vor 3.828 begeisterten Zuschauenden in der Volkswagen Halle gewonnen hat.
Vor vier Tagen in Vechta wirkten die Löwen anfangs eher zögerlich und brachten nicht sofort die nötige Energie aufs Parkett. Doch zu Hause vor ihren eigenen Fans sah das von Anfang an anders aus. Das Ramírez-Team kam mit viel Energie raus und wirkte sehr zielstrebig in seinen Aktionen. Es gab keine Zweifel, stattdessen gaben die Löwen über die Verteidigung den Ton an. Vor allem Chip Flanigan und Sananda Fru bildeten ein defensives Bollwerk, waren mit Blocks und Ballgewinnen zur Stelle. Das half auch der Offensive. Denn über die generieten Stopps und eine gute Reboundarbeit kamen die Löwen sofort ins Laufen. Es ging so schnell nach vorne, dass Vechta oftmals nur hinterhergucken konnte und keinen Zugriff bekam. So lagen der treffsichere Ferdinand Zylka und Co. schnell mit 18:3 vorne und dominierten das Geschehen.
„Braunschweig hat fokussierter und mit mehr Physis gespielt“, räumte Vechtas Headcoach Martin Schiller nach dem Spiel ein und fügte hinzu, dass die Diskrepanz in diesem Bereich einfach zu groß gewesen sei. Das spiegelte sich in deutlich besseren Trefferquoten und einer Rebound-Überlegenheit der Löwen wider. Die Ramírez-Mannschaft hatte bis zur Halbzeit 61 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld getroffen und bereits 30 Rebounds gefangen, Vechta stand nach 20 Minuten hingegen bei einer 28-prozentigen Trefferquote und neun Rebounds. Die Löwen waren einfach komplett im Fluss, agierten selbstbewusst und kontrollierten insbesondere Vechtas Tyger Campbell, der den Löwen in dieser Saison schon zweimal sehr wehgetan hatte. In diesem Spiel erzielte er aber keinen einzigen Punkt, während die Löwen wieder auf den genesenen Arnas Velička bauen konnten. Der lieferte ab, genauso wie all seine Mitspieler dazu beitrugen, dass die Löwen zur Halbzeit mit 60:28 vorne lagen.
Manch ein Fan mag sich aufgrund dieser unglaublich dominanten und überragenden Leistung die Augen gerieben haben. Immerhin spielte der Tabellenzweite gegen den Vierten der easyCredit BBL. Aber es war wirklich eine Machtdemonstration der Löwen, die auch nach dem Seitenwechsel zunächst nicht den Fuß vom Gaspedal nahmen. Zwar fielen die Würfe etwas seltener durch die Reuse, während Vechta etwas besser traf. Aber das Ramírez-Team war weiterhin tonangebend und hängte sich weiter rein. So zum Beispiel Youngster Luca Joe Ewelt, der vollen Einsatz beim Offensiv-Rebound zeigte, oder Chip Flanigan der mal wieder schnelle Hände in der Verteidigung hatte und überhaupt eine tolle Allrounder-Vorstellung bot.
Das alles führte dazu, dass die Löwen ihren Vorsprung auf 40 Punkte erhöhten (76:36, 27. Min.). In Anbetracht dieser deutlichen Führung und nur noch 13 zu spielenden Minuten war die Partie bereits entschieden. Die Löwen verloren anschließend etwas an Zielstrebigkeit, weshalb RASTA das letzte Viertel mit 24:20 für sich entscheiden konnte. Diesen leichten Spannungsabfall konnte man ihnen aber nachsehen und der schmälerte keinesfalls die überragende Gesamtleistung, die durch einen Dreier des 19-jährigen Romario Holloway zum 102:70 gekrönt wurde.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Unsere Entschlossenheit war spielentscheidend. Die haben wir in Vechta vermisst und an uns gezweifelt. Aber heute wollten wir sie von Anfang an packen und Campbell kontrollieren - und wir waren dabei entschlossen. Wir hatten die richtige Energie und haben den Gegner in die richtige Richtung attackiert. Unser Selbstvertrauen ist gewachsen und das hat dazu geführt, dass wir in der Verteidigung Basketball auf hohem Niveau gespielt haben, was uns auch in der Offensive geholfen hat. Wir müssen lernen, dass wir in Spielen, in denen uns Spieler fehlen, dennoch immer so rauskommen wie heute.“
Martin Schiller (RASTA Vechta): „Erst einmal Gratulation an Braunschweig zu dieser Leistung! Ich finde, Braunschweig hat fokussierter und mit mehr Physis gespielt. Das hat sich vor allem beim Rebounding ganz früh widergespiegelt. Es war einfach schwer für uns, in dieses Spiel zu kommen, da die Diskrepanz, was den Fokus und die Physis anbelangte, zwischen den Mannschaften so groß war. Im 4. Viertel haben wir noch am besten dagegengehalten. Für uns als Gruppe ist das wichtig. Denn wir können nicht zulassen, dass wir einfach so aus einem Spiel rausgehen, ohne irgendwann einen Zugang zum Spiel zu finden. Aber, wie gesagt, Gratulation an Braunschweig. Es war ein guter Tag für sie und ein schlechter Tag für uns.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 8, Schröder 4, Mitchell 10 (8 Rebounds), Zylka 24 (4 Assists), Velička 18 (8 Rebounds, 8 Assists), Ewelt, Fru 15 (11 Rebounds), Flanigan 10 (6 Rebounds, 4 Assists), Njie 11, Kalu n.e., Holloway 3, Gerhardt.
RASTA Vechta: Bothwell 15 (4 Assists), Gardner 8, Bayram, van Slooten 2 (5 Rebounds), Randolph 19, Ferner 8, Campbell (5 Assists), Ruf n.e., Aminu 9, Onyejika n.e., Pandi 4, Cozart 5.
Quelle: PM 04.02.2025