Löwen empfangen ALBA BERLIN vor großer Kulisse
Berliner haben unter der Woche Headcoach-Position neu besetzt
Nach einer Heimspielpause von über einem Monat treten die Basketball Löwen Braunschweig an diesem Wochenende endlich wieder vor den eigenen Fans in der Volkswagen Halle an. Zu Hause präsentierte sich die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez beflügelt von der Unterstützung der Zuschauenden bislang sehr stark: Die Löwen haben auf heimischem Parkett acht von elf Spielen gewonnen. Gewinnen und damit zurück in die Erfolgsspur finden wollen sie auch am Sonntag vor ziemlich sicher ausverkaufter Kulisse (Tip-Off: 18:00 Uhr I live bei Dyn)! Dafür muss das Ramírez-Team sich gegen den Vizemeister ALBA BERLIN behaupten, der als Tabellenzwölfter kommt und in dieser Woche einen Wechsel auf der Headcoach-Position vollzogen hat.
Wer bei diesem Knallerspiel – präsentiert von der MTB GmbH als Sponsor of the Day – dabei sein möchte, muss sich sputen: Es sind nur noch Resttickets über den Onlineshop, in der Konzertkasse Schloss-Arkaden oder über die Ticket-Hotline 040 319 747 69 52 erhältlich.
Die Löwen kommen von zwei Auswärtsniederlagen, die sie beim aktuellen Tabellenführer ratiopharm ulm und den EWE Baskets Oldenburg erlitten haben. Dass die Löwen bei diesen beiden heim- und offensivstarken Gegnern verloren haben, war keine Schande. Allerdings war die fehlende defensive Intensität und damit verbunden die hohe Anzahl an kassierten Punkten ein Aspekt der Niederlagen, der negativ aufstieß. Die Löwen hatten sich im bisherigen Saisonverlauf insbesondere über ihre gute Verteidigung ausgezeichnet – und die ist auch ein wesentlicher Teil ihrer Identität. Doch gegen Ulm und Oldenburg fing sich das Ramírez-Team 106,5 Punkte im Schnitt ein und gestattete den Oldenburgern 28 Zähler aus Schnellangriffen. Das ist eigentlich ein spielerisches Element, das die Löwen für sich beanspruchen wollen und das zuletzt neben der Dreierquote (25 Prozent) nicht ganz rund lief.
Zu ihrem eigenen und erfolgreichen schnellen Spiel wollen die Löwen so schnell wie möglich zurückfinden – was nur über eine gute Verteidigung geht. „Defensive Präsenz hat zu 100 Prozent mit Physis und Intensität zu tun. Es ist ja nicht so, dass wir diese Qualitäten nicht schon gezeigt hätten. Wir haben sie in uns und müssen die Dinge nur wieder richtig miteinander verbinden und zeigen“, sagt Jesús Ramírez. Und nicht nur der Blick in die Vergangenheit vor der FIBA-Pause bestätigt, dass es besser geht. Denn auch nach der Halbzeitpause in Oldenburg demonstrierten die Löwen ihre defensiven Möglich- und Fähigkeiten, als sie die Gastgeber mit sehr hohem Druck und einer Ganzfeldpresse ins Wanken brachten. Sie kamen über eine Reihe von Steals und einem 12:2-Lauf zurück ins Spiel, konnten die Partie nach zwischenzeitig 17 Punkten Rückstand aber nicht mehr drehen. Dennoch gab es das positive Gefühl, dass in der zweiten Halbzeit phasenweise das nötige Niveau an Physis und Intensität erreicht wurde. Und das muss jetzt stabilisiert werden. Zumal für den Löwen-Headcoach klar ist: „Die Verteidigung wird gegen die Berliner der Schlüssel sein.“ Sein Team werde ALBA das Punkten so schwer wie möglich machen müssen, „(…) sonst wird es schwer, uns mit ihnen messen zu können.“
Der Fokus auf die Defense kommt gegen die Gäste aus der Hauptstadt nicht von ungefähr. Die spielen zwar eine für ihre Verhältnisse sehr durchwachsene BBL-Saison und sind aktuell mit zehn Siegen und elf Niederlagen „nur“ Tabellenzwölfter. Doch erzielt ALBA BERLIN nach Oldenburg und Ulm die drittmeisten Punkte (85,5 PpS), trifft die Zweipunktewürfe bei der ligaweit besten Quote (58,7 Prozent) und verteilt zudem die meisten Assists (19,9 ApS). Mit anderen Worten: Offensiv sind die Berliner nach wie vor eine Spitzenmannschaft, die im Scoring von Matt Thomas (15,0 PpS) und bei den Vorlagen durch Martin Hermannsson (5,3 ApS) angeführt wird und sehr oft erfolgreich über Schnellangriffe abschließt. Neben ihrer offensiven Qualität mit sieben Spielern, die durchschnittlich mehr als acht Punkte erzielen, könnte nun auch noch mehr Physis Einzug ins Berliner Spiel erhalten.
ALBA ist trotz durchwachsener Saison sehr offensivstark
Die haben in dieser Woche ihren Headcoach Israel Gonzalez trotz zuletzt drei von vier gewonnenen BBL-Spielen freigestellt und Pedro Calles zum neuen Cheftrainer ernannt. Calles ist aus seinen vorherigen Stationen in Vechta, Hamburg und Oldenburg für eine griffige Verteidigung gepaart mit hohem physischen Einsatz bekannt und dürfte diese Aspekte verstärkt ins Berliner Spiel einbringen. Das war gestern bei Calles‘ erfolgreichem Debüt als ALBA-Headcoach in der Euroleague gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz (97:90) schon ansatzweise zu sehen. Bei der Umsetzung seiner Philosophie wird ihm auch helfen, dass der über weite Strecken stark von Verletzungen gebeutelte Berliner Kader nun wieder komplett ist und die Kräfte entsprechend verteilt werden können. So konnte zuletzt zum Beispiel Energizer Justin Bean wieder mitwirken, was der Mannschaft sofort eine andere Dynamik gegeben hat. Zudem haben sich die Berliner im Vergleich zum Hinspiel auf den großen Positionen verändert: Die athletischen Big Men Robert Baker II und David McCormack gehören jetzt ebenso wie der erfahrene Center Michael Kessens zum Kader, während Khalifa Koumadje und Trevion Williams nicht mehr Teil des Teams sind.
Apropos Hinspiel: Das hatten die Löwen Ende Oktober knapp mit 61:65 in Berlin verloren. „Wir haben damals vieles richtig gemacht, aber schlussendlich waren die Rebounds entscheidend für die Niederlage“, erinnert sich Jesús Ramírez und fügt hinzu: „Unsere Verteidigung und das Umschaltspiel werden dieses Mal darüber bestimmen, wer besser sein wird. Aber dafür werden auch wieder die Rebounds relevant sein.“
Quelle: PM 14.03.2025