Kampf um zweiten Gruppenplatz nimmt an Fahrt auf
Löwen, Petrolina und Keravnos haben je einen Sieg
Heute starten die Basketball Löwen Braunschweig in die „Rückrunde“ der ersten FIBA Europe Cup (FEC)-Gruppenphase. Sie treffen im zyprischen Larnaka auf Petrolina AEK, gegen die sie ihr erstes FEC-Spiel deutlich gewonnen hatten. Das Spiel wird ab 17:50 Uhr deutscher Zeit live auf Dyn übertragen, Kommentator der Partie ist Flo Pertsch.
Der Sieg im ersten Comeback-Spiel auf internationaler Bühne gegen Petrolina AEK ist morgen drei Wochen her. Seitdem haben die Löwen wettbewerbsübergreifend vier Spiele verloren – zuletzt im FIBA Europe Cup gegen das türkische Top-Team Tofas Bursa und in der BBL gegen Vizemeister und Euroleague-Club ALBA BERLIN. Beide Spiele hätten nicht unterschiedlicher sein können. Während die Löwen gegen Bursa offensiv eine gute Leistung zeigten, aber selbst auch über 100 Punkte gegen die offensiv-talentierten Türken kassierten, war das Spiel gegen Berlin vor allem defensiv geprägt. Beide Mannschaften schenkten sich wenig und forcierten schwere Würfe des Gegners, was sich in niedrigen Trefferquoten und einem „Low Score“-Ergebnis von 61:65 niederschlug. „ALBA hat sehr gut verteidigt. Dennoch ist es keine Frage, dass wir unsere Offensive verbessern müssen. Wir müssen uns mehr Wurfchancen erarbeiten und diese nutzen, wenn wir sie bekommen“, sagt Jesús Ramírez.
Der Löwen-Headcoach war aber keinesfalls unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die ja gegen Berlin selbst gut verteidigt, sich nie aufgegeben und nach einem 15-Punkte-Rückstand im Schlussabschnitt fast die Wende herbeigeführt hat. Aber mit Blick auf die nächste Aufgabe macht der Spanier deutlich: „Das Spiel gegen Berlin ist nur dann ein Schritt nach vorne, wenn wir in jedem weiteren Spiel, unabhängig vom Wettbewerb und vom Gegner, die gleiche Verteidigungsintensität zeigen. Abgesehen vom Rebounding, das wir am Sonntag bei ALBA zu spät verbessert haben, müssen wir gegen Petrolina AEK defensiv genauso auftreten wie gegen Berlin!“
Die Löwen hatten das Hinspiel gegen die Zyprer nach einem langsamen Start in die Begegnung über eine starke zweite Halbzeit deutlich gestaltet und mit 89:59 vor heimischem Publikum gewonnen. Doch wäre es gefährlich, den Gegner aufgrund dieses Resultats zu unterschätzen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist Petrolina AEK in der Entwicklung jetzt weiter als vor drei Wochen, da sie zum damaligen Zeitpunkt noch gar kein Ligaspiel, sondern nur Testspiele bestritten hatten. Zum anderen fehlte den Zyprern damals Center Brison Gresham, der mittlerweile wieder einsatzfähig ist und schon mehrere Spiele absolviert hat. Eins davon fand vergangene Woche im zyprischen FEC-Gruppenduell gegen Keravnos Strovolou statt. Petrolina AEK gewann diese Partie mit 82:73 und hielt Landrius Horton bei drei Punkten und gestattete Travis Taylor lediglich zwei Offensiv-Rebounds. Zum Vergleich: Bei der knappen Löwen-Auswärtsniederlage gegen Keravnos (94:95 n.V.) konnten die Löwen insbesondere diese beiden Spieler nicht stoppen: Horton erzielte gegen das Ramírez-Team 34 Punkte und Taylor sammelte insgesamt 17 Rebounds ein, davon neun am offensiven Brett.
Aufgrund des Sieges von Petrolina und der Löwen-Niederlage gegen Keravnos ist der Kampf um den zweiten Platz in der Gruppe A sehr eng. Alle drei Teams haben jeweils ein Spiel gewonnen, die Löwen stehen hinter dem ungeschlagenen Gruppenersten Tofas Bursa wegen des besseren Korbverhältnisses auf dem zweiten Platz. Um diesen zu behaupten und es vielleicht noch unter die sechs besten Zweiten der insgesamt zehn Gruppen zu schaffen, die sich neben den Gruppensiegern für die zweite Runde des FEC qualifizieren, muss aber wohl auch jedes verbleibende Spiel gewonnen werden. Es geht also um einiges – nicht nur für die Löwen, sondern auch für die Zyprer, die selbst noch Chancen haben. Dementsprechend erwartet Jesús Ramírez ein umkämpftes und intensives Spiel gegen Petrolina AEK, bei denen die Importspieler Taveion Hollingsworth (18 PpS, 5,7 RpS, 4,7 ApS), Jesse Hunt (14 PpS, 14,3 RpS) und Amir Bell (11,7 PpS, 4,0 RpS) bisher herausragen und die einzigen Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute sind.
Quelle: PM 29.10.2024