Erstes FIBA Europe Cup-Auswärtsspiel in Zypern
Ramírez: „Keravnos hat etwas mehr BBL-Stil“
Nach dem Heimspielmarathon mit wettbewerbsübergreifend vier Partien innerhalb von zwölf Tagen geht es für die Basketball Löwen Braunschweig morgen Richtung Zypern. Dort treffen sie am Mittwoch in ihrem ersten FIBA Europe Cup (FEC)-Auswärtsspiel dieser Saison auf den cyprischen Meister Keravnos Strovolou. Das Spiel beginnt um 18:30 Uhr deutscher Zeit und wird live auf Dyn übertragen, Stefan Koch kommentiert.
Am Dienstagmorgen um 8:15 Uhr startet der Auswärtstrip für die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez, die von Hamburg nach Larnaka fliegt und dort morgen Abend gegen 18:00 Uhr ankommt. „Es ist für uns ein besonderes und schönes Erlebnis, nach der schon gemeinsam erlebten China-Reise jetzt fast drei Tage zusammen zu sein und in das erste FIBA Europe Cup-Spiel auf fremdem Parkett zu gehen“, so der Spanier, der mit seinem Team nach der Landung weiter nach Nicosia fährt, wo gleich nach Ankunft noch ein Training in der Costas Papaellinas Arena vorgesehen ist.
Hier findet am Mittwochabend die Begegnung gegen Keravnos Strovolou statt und in der wollen die Löwen den zweiten Sieg im FIBA Europe Cup holen. Gegen Petrolina AEK waren die Löwen im ersten FEC-Spiel schleppend gestartet, zündeten aber in der zweiten Hälfte den Turbo. Da machten sie angeführt von TJ Crockett Jr. und Tre Mitchell 57 Punkte und ließen nur noch 27 Zähler der Zyprer zu. In den nationalen Wettbewerben lief es für die Löwen zuletzt vor allem offensiv nicht so rund. Sowohl im Pokal gegen Vechta wie auch im BBL-Spiel gegen Heidelberg kamen die Löwen nicht über 70 erzielte Punkte hinaus. In beiden Partien agierten die Löwen mit zu wenig Intensität, gegen Vechta beklagte Ramírez auch das Fehlen der eigenen Identität. „Wir haben wie eine Gruppe von Jungs gespielt, die sich zum ersten Mal getroffen und Basketball gespielt hat“, hatte Ramírez nach dem Pokal-Aus gesagt.
Das sind Dinge, die das Ramírez-Team am Mittwoch besser machen möchte: „Es ist ein weiteres Spiel, das wir nutzen müssen, um das, was wir falsch machen, zu verbessern. Und wenn wir unsere Sachen richtig umsetzen und den Ball besser bewegen, werden wir auch besser punkten“, erwartet der Löwen-Headcoach eine Steigerung. Die wird gegen Keravnos erforderlich sein, wenn es mit dem zweiten FEC-Sieg klappen soll. Der zyprische Meister 2024 hat erst vor zehn Tagen den Supercup gegen Petrolina AEK gewonnen und verfügt über vier Importspieler mit jeder Menge Europa-Erfahrung. So dürfte Center Travis Taylor dem einen oder anderen Löwen-Fan noch aus der Saison 2018/19 bekannt sein, als er unter Frank Menz fünf Spiele bestritt. Seitdem hat er in Ungarn, Dänemark und Zypern gespielt und mit jedem seiner Clubs an internationalen Wettbewerben teilgenommen. So auch vergangene Saison mit Keravnos, wo er verlängert hat. Verlängert hat auch Forward Jaye Crockett, der seit 2015/16 auf europäischem Parkett spielt und letztes Jahr ebenso wie Taylor Leistungsträger des Teams war.
Neben diesen beiden Frontcourt-Spielern wurde der Backcourt mit dem offensiv talentierten Landrius Horton und dem in der BBL ebenfalls bekannten und nach Keravnos zurückgekehrten Josh Hagins (Ex-Bonn) verstärkt. „Die Mannschaft ist anders zusammengestellt als Larnaka. AEK war gefährlich, weil sie sehr taktisch spielen. Keravnos hat etwas mehr BBL-Stil. Wenn wir uns gegen sie nicht in die richtige Richtung entwickeln, dann wird dieses Spiel genauso schwierig wie unsere letzten Spiele in den nationalen Wettbewerben – zumal wir jetzt auswärts spielen. Das ist ein wichtiger Faktor“, so Jesús Ramírez, der auch ein besonderes Augenmerk auf die Kontrolle von Josh Hagins legt. Das war den Löwen am vergangenen Samstag mit Vechtas Tyger Campbell nicht gelungen. Zwar unterscheiden sich die beiden Point Guards in ihrer Spielanlage, aber Hagins ist der Dreh- und Angelpunkt in Sachen Scoring und Kreation und hat das bereits bei der ersten FEC-Niederlage gegen den Favoriten Tofas Bursa (99:81) gezeigt. Da kam Hagins auf 26 Punkte und sieben Assists, womit er gleich zu den Top Performern des ersten Spieltags avancierte. „Das ist ein guter Test, um zu sehen, ob wir das gegen Hagins besser machen können, was uns gegen Campbell nicht gelungen ist,“ sagt der Löwen-Headcoach.
Hagins Teamkollegen Taylor und Horton kamen gegen Tofas Bursa auf je 14 Zähler, Crockett steuerte sieben Zähler bei. Neben diesen Imports erhielten die Zyprer Simon Michail (5 Pkt.) und Tigkas Filippos (10 Pkt.) ebenfalls mehr Spielanteile. Filippos überzeugte zudem am Wochenende im ersten und siegreichen Ligaspiel gegen Etha (107:96), in dem er zusammen mit Crockett Topscorer seiner Mannschaft war (beide 20 Punkte) und zusätzlich je sechs Rebounds und Assists sowie vier Steals auflegte. Damit war er auch effektivster Spieler der Partie (34).
Quelle: PM 14.10.2024