National-Jürgens-Brauerei - Bier von Hand gebraut
Junge Biere, über 140 Jahre alte Tradition
Wirklich neu ist die National Jürgens Brauerei GmbH (NJB) im Rebenpark nicht. Und dass im doppelten Sinn! Denn zum einen gibt es die hippe Kleinbrauerei mit dem handgebrauten „Crabbs“ Bieren genau genommen bereits seit 2015 und zum anderen gibt und gab es die Großbrauerei mit demselben Namen genau an diesem Ort zwischen 1920 und 1981, die 1977 mit „Feldschlößchen“ fusionierte und schließlich 2009 von „Oettinger“ übernommen wurde. Jetzt ist sie wieder da!
Ein Zufall? Nicht ganz. Denn das Gründer-Quartett (Alexander Zahn, Stefan Speit, Max Juraschek und Paul Briesemeister) der Jürgens Brauerei 2.0 ist mit der historischen „Vater-Brauerei“ noch immer und wieder verbunden. Alexander Zahn zum Beispiel, Inhaber des Rebenparks, einer der vier Teilhaber der neuen, alten Brauerei und Nachfahre der alten NJB Inhaberfamilie ist schon als Kind durchs Sudhaus getobt und der Vater von Braumeister und Teilhaber Paul Briesemeister hat schon damals Bier für die Brauerei ausgeliefert.
Den Beginn zur Neuauflage der Traditionsbrauerei war die Liebe und Faszination zum Bier, die den Anfang dreißigjährigen Paul Briesemeister und seinen gleichaltrigen Kollegen Max Juraschek für sich entdecken. Paul bei seiner Lehre als Mälzer und Brauer bei „Feldschlößchen“ und Max als Ingenieurs-Student und Hobby-Brauer in Göttingen und Braunschweig. Nachdem sie sich 2014 kennenlernen, stecken ihre Köpfe in der Freizeit bald nur noch über dem Sudkessel.
Back to the Roots
„Es ist einfach großartig, wie viele Variationen und Geschmäcker man mit vier Zutaten bekommen kann!“ schwärmen Paul und Max von der Kunst des Bierbrauens. Gemeint sind Hopfen, Gerste, Malz und Wasser, aus denen die Beiden immer wieder eigene Bier-Sude kreieren. Ab 2015 verkaufen sie ihre ersten „Craft Beer Braunschweig“ (kurz "Crabbs) -Sorten als Wanderbrauer. Geschmack und Erfolg geben Ihnen Recht!
2017 ziehen sie mit Ihrer eigenen Kleinbrauerei „zurück“ in den Rebenpark. Seitdem brauen sie vier Sorten von malzig-herb über hell bis zu fruchtig-naturtrüb mit originellen Retro-Etiketten mit etwa 1.000 Litern pro Sud. Ein Bier aus der Region für die Region. Gebraut mit Harzwasser, ausgesuchtem Malz und frischem Hopfen. Dazu kommen noch ein paar saisonale Sorten wie das aktuelle Sommer-Bier „Mathilde“ in Anlehnung an die Gattin von Heinrich dem Löwen oder das Frischhopfenbier, mit eigens angebautem Hopfen. „Pro Sorte und Saison sind die Mengen begrenzt. Gerade das macht das Craft Beer aus: es ist handgebraut und unbehandelt und sollte am besten immer frisch oder innerhalb von fünf Monaten genossen werden.“
Von der Region für die Region
Die „Crabbs Sorten“ gibt es im Einzelhandel in Braunschweig und an ein paar Locations in der Region. Die beiden Braumeister lachen: „auch in einzelnen Lokalen in Berlin und Göttingen, weil dort Verwandte und Freunde von uns leben und arbeiten“. Wir wollen aber für die Region da sein und dableiben. Unser erklärtes Ziel ist nicht die Eroberung des Weltmarkts, sondern eine gute Platzierung mit frischem, handgebrauten Craft-Beer hier in Braunschweig und der nahen Region. Und, dass auf Dauer.
Meet the "Crabbs": Tap Room, Führungen und Lieferservice
Probiert, ausgeschenkt und ab Brauerei verkauft werden die Craft Biere übrigens jeden Donnerstag zwischen 17:00 und 21:00 Uhr im Tap Romm der Brauerei, eine Etage höher im Erdgeschoss. Dazu organisiert Bierkenner und Teilhaber Stefan Speit nach Vereinbarung Brauerei-Führungen und Tastings, bei denen Interessierte spannende Anekdoten zur Geschichte der alten und neuen National Brauerei erfahren und den Braukeller hautnah erleben.
Seit der Corona-Zeit hat sich ein Lieferservice (ab sechs Flaschen) der hippen Braunschweiger Retro-Brauer etabliert. Da dieser besser als erwartet angekommen sei, wird er nun fortgesetzt und kann auch weiterhin genutzt werden.
Ein Beitrag von Kathrin Rieck für BS-Live!