Kabinettausstellung zeigt Weihnachten in Wolfenbüttel
„Weihnachten in Wolfenbüttel“ lautet der Titel einer Kabinettausstellung, die in der Weihnachtszeit im Bürger Archiv des Bürger Museums zu sehen ist. Das Museum zeigt rund 25 Objekte aus den vergangenen 100 Jahren, die einen festen Bezug zur Geschichte des Weihnachtsfestes in Wolfenbüttel haben. Unter ihnen befinden sich ein Adventskalender aus der Weimarer Republik, in limitierter Auflage produzierte weihnachtliche Fürstenberger Glocken mit Wolfenbütteler Motiven und zwei Fotos, die die lokale idyllische Atmosphäre zu Weihnachten besonders widerspiegeln.
Bereits 1585 gab es in der Stadt Wolfenbüttel zum ersten Mal einen Weihnachtsmarkt. Damit zählt der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt zu den frühesten in Deutschland. Und Wolfenbüttel brachte den Weihnachtsbaum nach Nordamerika. Der Wolfenbütteler Generalmajor Friedrich von Riedesel, Befehlshaber der Braunschweigischen Truppen auf britischer Seite im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, und seine Frau Friederike entzündeten 1781 die Kerzen am ersten Weihnachtsbaum deutscher Art in Kanada.
Doch die Rituale des Weihnachtsfestes, wie es die Menschen in Deutschland heute feiern, entwickelten sich erst im 19. Jahrhundert. Weihnachten wurde in dieser Zeit in die heimischen vier Wände verlegt, festigte die Beziehungen innerhalb der Familie und beinhaltete private Heiligabend-Rituale. Jedoch konnten sich die meisten Familien die aufkommenden weihnachtlichen Requisiten wie z.B. Weihnachtsbäume nicht leisten, so festigte vor allem das Großbürgertum durch stilvoll inszenierte familiäre Weihnachtsfeiern sein Standesbewusstsein.
Zu Weihnachten richteten die Familien feierlich ein Wohnzimmer her, das für die Kinder in dieser Zeit gesperrt war und erst am Weihnachtsabend, verbunden mit dem Einsatz von Lichtern, Düften und Musik, betreten werden durfte. Immer mehr entwickelte sich Weihnachten zum Beschenkfest für Kinder und eine Spielzeugindustrie kam auf.
Unterschiedliche männliche Gabenbringer waren Christkind, Weihnachtsmann, Nikolaus, Knecht Ruprecht, Pelzmärtel etc.; sie traten je nach Region nebeneinander auf – und blieben allerorts für die Kinder bei der Geschenkübergabe unsichtbar.
Quelle: PM, 4. Dezember 2024