Dankeschönfeier für Fluthelfer
Ihr Einsatz hat den Unterschied gemacht
Am vergangenen Sonntag (2. Juni 2024) war es endlich soweit – die Helferinnen und Helfer der verschiedenen Hilfsorganisationen sowie die Bürgerinnen und Bürger, die sich freiwillig beim Hochwasser in Wolfenbüttel rund um Weihnachten und Neujahr engagiert hatten, waren auf den Schlossplatz eingeladen, um das damals im wörtlichen Sinne ins Wasser gefallene Weihnachtsfest nachzufeiern. Unter dem Motto „Wir feiern Weihnachten nach“ sind über 1000 Einladungen verschickt worden. In Kooperation mit der Curt Mast Jägermeister Stiftung gab es die Möglichkeit, für das Fest zu spenden – rund 21.000 Euro kamen dank 143 Spendern zusammen.
Mit mehreren Imbiss- und Getränkeständen war bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Zur Begrüßung gab es für jedermann eine Kekstüte aus der Altstadtbäckerei Richter. Und auch die Curt Mast Jägermeister Stiftung wollte noch mit einer besonderen Überraschung danke sagen: Geschäftsführerin Manja Puschnerus überreichte gemeinsam mit Bürgermeister Ivica Lukanic und Stadtbrandmeister Olaf Glaeske die ersten Flaschen einer Jägermeister-Sonderedition an Helferinnen und Helfer. Die Flaschen haben ein Sonderetikett und somit echte Sammlerstücke.
Bevor dann für ein paar Stunden gemeinsam gefeiert wurde, richtete Bürgermeister Ivica Lukanic noch Worte des Dankes an alle Helferinnen und Helfer und erinnerte an die Hochwassertage rund um Weihnachten. Er blickte aber auch auf das aktuelle Hochwasser-Geschehen im Süden Deutschlands.
„Während wir hier heute zusammengekommen sind, um unsere Weihnachtsfeier nachzuholen und Dankeschön zu sagen sind derzeit aktuell hunderte von Helferinnen und Helfern im Saarland, Baden-Württemberg und im Allgäu im Einsatz. Es wäre vermessen, wenn wir hier heute zusammenkommen und nicht einen Gedanken an die derzeit im Einsatz befindlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, des THW und an die vielen Einsatzkräfte und aktuell Betroffenen verlieren“, betonte Lukanic, der im Anschluss zu einer Schweigeminute aufforderte.
„In einer Zeit, die normalerweise von Ruhe und Besinnlichkeit geprägt ist, wurden wir Ende des letzten Jahres mit einem Hochwasser konfrontiert. Das hat in Niedersachsen zum Jahresende teils verheerende Schäden angerichtet und erreichte zu Weihnachten auch unser Wolfenbüttel“, erinnerte Lukanic an die Situation in der Lessingstadt vor einigen Monaten. Aufgrund der Wetterprognosen und des höheren Wasserstandes habe am 22. Dezember der Krisenstab beschlossen die Stadt Wolfenbüttel auf ein mögliches Hochwasserereignis vorzubereiten.
Damit sich insbesondere die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr bei einem möglichen Wasserübertritt in bebauten Gebieten schwerpunktmäßig um die dortigen Einsatzschwerpunkte kümmern konnten, wurde frühzeitig der Mobildeich im Bereich des Geh- und Radweges „Am Okerufer“ errichtet. „Im Krisenstab hatten wir neben den Prognosemodellen ständig die Talsperren im Harz im Blick. Einen Tag später wurden die Sandsackbarrieren im Bereich Rosenwall, Steinhäuser Gärten und Halchter errichtet - dort waren bereits beim letzten großen Hochwasser Einsatzschwerpunkte“, so der Bürgermeister.
Tausende Sandsäcke seien zu dem Zeitpunkt von den Mitarbeitern der Servicebetriebe der Stadt bereits vorbereitet und an die Feuerwehr weitergegeben worden. Über 300 Kräfte der Feuerwehr und des THW sowie rund 80 Kräfte des Tiefbauamtes seien über viele Stunden im Einsatz gewesen. „Den Tag vor Heiligabend haben sich alle eingesetzten Kräfte sicherlich anders vorgestellt und auch in den Tagen nach Heiligabend haben alle Einsatzkräfte mit zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern Sandsäcke oder Big Bags gefüllt und verteilt. Neben den Sitzungen des Krisenstabs war ich immer wieder an verschiedenen Stellen in Wolfenbüttel vor Ort.
Die Hilfsbereitschaft und selbstlose Unterstützung, die mir – egal ob es 2 Uhr nachmittags oder 2 Uhr nachts war - überall begegnet ist, waren überwältigend und beeindruckend“, betonte Lukanic.
„Wir alle waren über die Weihnachtstage Ende letzten Jahres im Hochwassereinsatz und wir haben es geschafft! Das erste Mal in der Geschichte der Stadt ist es bei einem derartigen Hochwasser gelungen, dass es zu keinen flächendeckenden Überschwemmungen kam. Und wir konnten gemeinsam mehr Menschen und ihr Eigentum schützen als jemals zuvor. Damit standen zwei Dinge fest: Das verlorene Weihnachtsfest muss nachgefeiert werden und in dieser Krisensituation wurde die Hoffnung durch Sie getragen. Sie selbst und Ihr über Tage ungebrochener Einsatz hat uns bewegt! Ich danke deshalb den vielen Helferinnen und Helfern, die Tag und Nacht über die Feiertage hinweg und darüber hinaus im Einsatz waren. Ihr herausragendes Engagement hat unzähligen Wolfenbütteler Familien geholfen. Ob Feuerwehrleute, Rettungskräfte, freiwillige Helferinnen und Helfer oder Nachbarschaft – jeder und jede Einzelne von Ihnen hat dazu beigetragen, dass wir das Hochwasser im Griff hatten. Sie haben gezeigt, dass wir uns aufeinander verlassen können“, lobte der Bürgermeister.
Er dankte den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren aus den Kreisfeuerwehrbereitschaften aus Helmstedt, Gifhorn und Wolfsburg, der Flughafenfeuerwehr Braunschweig, der Werksfeuerwehr Asse, der Polizei Wolfenbüttel, dem Landkreis Wolfenbüttel. Ebenso den Einsatzkräften vor Ort: Den Wehren der Stadt, dem städtischen Servicebetrieb, dem Deutschen Roten Kreuz Wolfenbüttel, dem Technischen Hilfswerk, dem Malteser Hilfsdienst, den Stadtwerken und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Einsatzleitungen vor Ort in den Einsatzzentralen, den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus und den Krisenstabsmitgliedern. Er dankte den Sponsoren, Landwirten, Unternehmen und Privatpersonen, die mit Ihrer großzügigen Unterstützung sowohl an den Einsatztagen und -nächten als auch jetzt zur Ausrichtung dieser Veranstaltung – beigetragen haben.
Lukanic: „Ohne Sie alle hätten wir es nicht geschafft! Mit dem Zusammenhalt und der Solidarität, die wir Ende des vergangenen Jahres erlebt haben, bin ich zuversichtlich, dass wir auch künftigen Hochwassern gewachsen sind. Ihr Einsatz hat den Unterschied gemacht und wird in unseren Herzen unvergessen bleiben.“
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Quelle: PM 07.06.2024