The Kentucky Tragedy
American Folk & Oldtime Music
The Kentucky Tragedy entführen ihr Publikum in die Welt der amerikanischen Roots-Musik, wie sie vor hundert Jahren geklungen hat. Das Musiker-Paar begeistert mit handgemachter Musik, bei der Banjo, Gitarre, Fiddle und Mandoline zum Einsatz kommen – ganz akustisch und unverstärkt.
Ihre Folk-Songs, Fiddletunes, Country-Blues und Balladen erzählen tragische Geschichten voller lakonischer Wehmut, die immer mit einem Augenzwinkern vorgetragen werden. Lebhafte Melodien bringen das Tanzbein zum Zucken und kleine Anekdoten über die Ursprünge der Musik sorgen für ein aussergewöhnliches Konzerterlebnis.
Seid gespannt auf das Interview mit The Kentucky Tragedy, in dem sie mehr über ihre Musik und ihre Leidenschaft für die amerikanische Musiktradition erzählen.
Könnt ihr uns etwas über die Entstehungsgeschichte von "The Kentucky Tragedy" erzählen? Wie habt ihr euch zusammengefunden und was war die Inspiration hinter dem Bandnamen?
Wir sind verheiratet, da war das Zusammenfinden leicht! Wir hatten schon einige Zeit in einer Countryband zusammen gespielt, die durch die Geburt unserer Kinder leider auf Eis gelegt wurde. Ein paar Jahre später wollten wir so gern wieder mehr Musik machen und haben, aus praktischen Gründen als Duo, "The Kentucky Tragedy" gegründet.
Über den Namen ist Tobias in einem seiner vielen Bücher über Geschichtsthemen Nordamerikas gestolpert. "The Kentucky Tragedy" ist der Name eines historischen Kriminalfalles und hat uns einfach gefallen.
Welchen Musikstil oder Genre würdet ihr sagen, repräsentiert am besten eure Musik? Gibt es bestimmte Künstler oder Bands, die euren Sound beeinflusst haben?
Unsere Musik ist American Folk & Oldtime Music. Oldtime Music ist eine Richtung der Folk- und Rootsmusik aus Nordamerika und entstand aus der Folklore europäischer und afrikanischer Einwanderer.
Wir hören viel Originalaufnahmen aus den 1920er und 1930er Jahren, wie zum Beispiel Grayson & Whitter, die Carolina Tar Heels und die Cofer Brothers. Außerdem treffen wir uns häufig mit anderen Oldtime-Musikern, deren Repertoire unseres natürlich beeinflusst.
Was macht eure Band einzigartig oder unterscheidet sie von anderen Bands in der Musikszene?
Sowohl unsere Musikrichtung als auch die Art unserer Performance sind, vor allem in Deutschland, ziemlich selten zu sehen und zu hören. Es gibt nur etwa ein Dutzend anderer Oldtime-Bands im Land (von denen wir fast alle kennen). Wir spielen hauptsächlich Musik, die etwa hundert Jahre oder älter ist. Wir sind eben auf diese Grammophon-Art altmodisch. Letztes Jahr waren wir sogar in Göttingen bei einem Fotografen, der mit einer 120 Jahre alten Kamera Fotos von uns auf Kollodium-Nassplatten gemacht hat. Das war ziemlich cool. (Foto oben)
Könnt ihr uns etwas über eure bisherigen Veröffentlichungen erzählen? Gibt es bestimmte Songs oder Alben, auf die ihr besonders stolz seid?
Wir haben noch kein Album aufgenommen, es kam immer etwas dazwischen! Aber wir arbeiten tatsächlich daran, im März muss es fertig sein, das haben wir einem Zuhörer versprochen. Aber auf YouTube kann man uns natürlich hören.
Wie sieht euer typischer Schaffensprozess aus, wenn es um das Schreiben und Aufnehmen neuer Musik geht?
Wir schreiben keine neue Musik, es gibt noch genug alte. Das ist auch viel nachhaltiger. ;-)
Habt ihr bevorzugte Orte oder Umgebungen, die euch inspirieren, wenn ihr an neuen Songs arbeitet?
Wir proben im Wohnzimmer. Da wir ein Paar sind, kann Freizeit zu Hause und Proben nahtlos ineinander übergehen.
Wie würdet ihr eure Live-Auftritte beschreiben? Gibt es bestimmte Elemente oder Erfahrungen, die eure Shows besonders machen?
Unsere Konzerte sind unterhaltsame Zeitreisen - Musik, Outfit und Bühnendeko bilden eine stimmige Einheit. Sogar viele unserer Instrumente sind so alt wie die Musik. Wir spielen nicht nur Songs & Tunes, sondern erzählen auch kurze Anekdoten über deren Enstehung.
Welche Ziele habt ihr als Band für die Zukunft? Gibt es bestimmte Meilensteine oder Träume, die ihr erreichen möchtet?
Wir bewerben uns seit 2018 jedes Jahr für die Regiobühne von Kultur im Zelt und bekamen immer eine Absage. Dieses Jahr nicht, da haben wir gar keine Antwort bekommen... ;-)
Wir sind sehr glücklich mit unserer Musik, unserem Publikum, den freundlichen Leuten, die wir treffen und unserer musikalischen Bubble, in der wir uns häufig aufhalten. Kann so bleiben, bitte.
Wie sieht eure Beziehung zu euren Fans aus? Gibt es besondere Momente oder Interaktionen mit eurer Fanbase, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?
Wir freuen uns immer, im Publikum bekannte Gesichter zu sehen, die wir im Jahr zuvor in der selben Location schon getroffen haben. Viele Leute sagen uns: "Ich kannte diese Musik gar nicht, aber das war toll! Ich komme sicher wieder."
Abschließend, könnt ihr uns einen Einblick in eure aktuellen und zukünftigen Projekte geben? Gibt es bald neue Musik oder Auftritte, auf die sich eure Fans freuen können?
Wir wollen, wie gesagt, bis nächstes Frühjahr ein Album aufnehmen. Ausserdem haben wir viele tolle Konzerte geplant. Besonders freuen wir uns auf Doppelkonzerte mit Freunden! Im November werden wir in der KaufBar spielen, zusammen mit unserem Freund aus Hamburg, dem Banjomeister Angostura Ingmar Lauer. Im Februar spielen wir dann mit einer anderen befreundeten Band, Nordic Holler, ein Konzert in Hildesheim im LitteraNova.
Ausserdem wird es auch 2025 wieder einen BRUNSWICK BREAKDOWN geben, voraussichtlich im Herbst. Das ist ein großer Konzertabend mit drei Bands und einem Moderator im KufA-Haus, den wir schon zwei Mal gemacht haben. Aber die Terminfindung für 14 Musiker ist immer etwas schwierig, daher erst nächstes Jahr wieder.
Neuigkeiten von der Band findet ihr auf https://www.facebook.com/KentuckyTragedy und https://www.instagram.com/thekentuckytragedy/ oder https://www.thekentuckytragedy.de/
Interview: Nicole Redmann / Mai 2024