"THE LEGEND OF SABS"
THE LEGEND OF SABS erzählt rockig auf englischer Sprache und female fronted Legenden über die heutige Zeit, die leider nicht immer ein Happy End haben, also besser gesagt: gar keins – da sie der Realität entsprechen und im Düsterwald zuhause sind. Metaphorische Texte mit eingängigen Melodien und vor allem ganz viel Herz stehen hier auf dem Programm. Worüber sie singen, wie ein Song entsteht und wo sie gerne mal auftreten würden, haben die Fünf uns im Interview verraten.
Wie ist die Geschichte hinter dem Namen “The Legend of Sabs“, gibt es eine besondere Bedeutung und Geschichte die damit verbunden ist?
Sabs: Um die Frage zu beantworten, müssen wir einmal hin zu meinem Hobby rudern. Ich selbst bin ein sehr großer Fan von dem “THE LEGEND OF ZELDA” Universe, und das fantasiereiche, heldenhafte Genre hat mich im Videospielbereich sehr geprägt und schon immer angesprochen. Ich habe es immer sehr geliebt, mich gedanklich darin hinein zu versetzen, durch die Ländereien zu streifen und Abenteuer zu erleben. Angehaucht an das TLOZ Merchandise, hatte ich meinen Instagram Namen so benannt. Als ich 2021 mit der Musik angefangen habe, empfand ich es als rund und passig meine Texte, und vorerst akustische Musik, sowie Songs unter dem Namen "The Legend of Sabs" laufen zu lassen. Die Idee, dass ich von meiner Legende als Person Sabs in meinen Liedern meine Geschichten erzähle, gefiel mir als Konzept vorerst sehr gut.
Seit wann gibt es euch und was war der Auslöser oder die Inspiration für eure Gründung als Band?
Sabs: Die Frage passt sehr gut als Anknüpfung zur vorherigen! Erzählen wir also die Geschichte weiter…nun war ich mit meiner akustischen Musik und Texterei im Herbst 2021 noch ganz alleine und sehr wackelig unterwegs, vielen semi professionellen Musikern war dies doch nach kurzer Zusammenkunft zu grünschnäblig. Aber ich hatte immer eine Vision davon, diese kleinen Balladen und Liedern, in denen so viel Sabs steckte, in einer großen gewaltigen Soundkulisse den Leuten ins Herz zu spielen. Wenn man mich kennt weiß man, da steckt immer 150% Herzblut in allen kreativen Ergebnissen an denen ich dran bin. Nach einigen besatzungstechnischen hin und her versuchen, bestand meine erste Bühnenerfahrung 2022 doch vorerst alleine als Singer Songrwirter, stets aber mit der Vision die passende Besatzung noch zu finden. Uns ja, mein Mut sollte tatsächlich belohnt werden. Durch die Auftritte und mit dem damit verbundenen Networking und hochladen von Material bei Facebook, fand ich die Besatzung, die sie heute ist. Mark, Ronny und Sven stießen im August 2022 final zur Band, sodass wir Sie mit voller Power aufstellen konnten und Igor im November 2022.
Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben und welche Einflüsse haben euch geprägt?
Sabs: Der Musikstil findet sich aus zwei Komponenten wieder. Wir haben da einerseits das freche und heroische, kämpferische, geprägt von meiner persönlichen Referenz von Avril Lavigne dem kleinen aber lautstarken Kämpferskatergirl, und aber auch sehr melancholischen Klängen in Richtung der Band Seether, die es schaffen, auch die Stimmung der dunklen Tage im Leben meines Erachtens sehr gut gefühlsmäßig aufgreifen zu können und auch das “hoffnungslose” melodisch sehr treffend ausdrücken zu können. Das beides zusammen sehe ich als “Kampf des mutigen Mädchens gegen die melancholischen Dämonen und Monster des Lebens”. Als Band waren wir uns einig, soviel von beidem wie möglich in die soundtechnische Ausarbeitung und Härtegrad der Songs zu packen, um die richtige Mischung zu bekommen.
Habt ihr eine Botschaft oder ein bestimmtes Thema, das ihr in eurer Musik vermitteln möchtet?
Sabs: Ja, allerdings. Ich denke, wenn man die Texte, die ich geschrieben habe, betrachtet, merkt man auch schnell, dass es zwar “die Legenden von Sabs sind”, aber dem einen oder anderen inhaltlich sicherlich schon einmal das Gleiche passiert ist. Es geht hier um die heroische Bekämpfung des Dunklen, der inneren Dämonen, der schlechten Umstände. Aber seien wir ehrlich, das Leben ist kein Disneyfilm und öfter als uns lieb ist gehen Dinge ohne Happy End aus. Sei es, dass man jemanden trifft, der im Leben nur die leichten Wege geht innerhalb der Komfortzone (“Same old Story”), Von einem traumatisierenden Ereignis träumt oder Tagträume noch immer hat (“Nightmares”), sich fühlt, als wäre man im Dunklen verloren und niemand ist dort um einen dort herauszuholen und zu finden und wünscht sich doch nichts sehnlicher (“Find me”) oder das man auf eine Wegwerfgesellschaft im Dating trifft und Menschen die einen nur belügen und betrügen (Nowadays”, “Liar”). Es sind alles Songs die leider kein happily ever after haben. Halt Echtleben-Legenden die unverfälscht dunkel und traurig sind, egal wie oft man sie erzählt oder überliefert. Der Held gewinnt hier nicht wirklich. Daher ist es hier erst recht schön, das Medium Musik hier als Element zu nutzen und in all dem schlechten, doch noch Heilung oder Hilfe durch die Musik und Melodik zu bekommen. Musik ist heilend. Und das aus meinen dunkelsten Tagen so etwas entstehen durfte zeigt mir, dass es auch immer Licht gibt wo sonst nur Schatten ist. Die Hoffnung sollte man trotzdem nie verlieren. Auch wenn es oft unmöglich scheint.
Wie sieht euer kreativer Prozess aus, wenn es darum geht, neue Songs zu schreiben und zu komponieren? Arbeitet ihr zusammen oder hat jeder von euch eine bestimmte Rolle?
Sabs: Also bisher war unser Prozess so, dass ich, ich nenns mal Grundgerüste, Songs mit der Akustikgitarre und Gesang den Jungs als Demo vorbereite und wir ihn dann zusammen “laut” ausarbeiten. Melodien und Texte werden hier aber übernommen, damit der Charakter und das Feeling nicht verfälschen. Auf jeden Fall werden C-Parts und Soli durch die Ideen der Band ergänzt, ich selber bin, was das Schreiben von melodischen Soli angeht, nicht so befähigt. Melodien fallen mir so Bruchstückweise im Alltag ein. Manchmal sehe ich irgendwo, oder gehe gerade draußen lang und denke mir so “Oh, das ist grad ne interessante Melodienpassage in meinem Kopf” - nehme das Handy mit Diktiergerät heraus und Summe es auf. Man muss dazu sagen, die Songs sind melodisch nicht die komplexesten, aber das sagt ja nichts über dessen Ohrwurmfähigkeit oder Tiefe aus :-). Die Themen, die diese haben, sind meistens aktuelle Themen, die so in meinem Herzen rumgeistern und die ich innerlich verarbeite.
Als Bandmitglieder habt ihr sicherlich einige unvergessliche Momente auf der Bühne erlebt. Welcher Auftritt bleibt euch besonders in Erinnerung?
Sabs: Also man muss dazu sagen, in der kurzen Zeit wo wir schon einige Male auf der Bühne stehen durften dieses Jahr, haben wir schon einiges erlebt. Die beiden Denkwürdigsten waren, einmal leider im negativen, im April der Auftritt im Eiko Verein, bei dem leider gefühlt jedes erdenkbare technische Debakel des Ausfalls von Technik gegriffen hat, und aus unserer 30 Minuten Setliste, eine ganze Stunde wurde und am Ende alle nur noch fertig waren^^. Aber auch bei unserem letzten und bisher größten Auftritt vor ein paar hundert Eintracht Braunschweig Fans bei dem Südkurven Fest am Eintracht Stadion im Juli, bei dem ein Rettungseinsatz aufgrund einer in Ohnmacht gefallenen Frau während der Auftrittszeit am entfernten Bierzelt vor der Bühne lang fuhr dorthin und wir versucht haben, uns nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Da war schon einiges los. Aber es hat uns immer Spaß gemacht, das ist und bleibt uns auch das Wichtigste daran.
Sven: Als ich Sabrina allein mit ihrer Gitarre auf der kleinen Bühne gesehen habe 2022, war das sozusagen Liebe auf den ersten Hör. Ein Augenblick der deshalb unvergesslich ist, weil damit alles begann und ich zu allem dem eine gute Freundin gefunden habe.
Igor: Der unvergessliche Moment für mich war unser allererstes Konzert in der Veränderbar in Wolfenbüttel. Wir waren alle ziemlich aufgeregt, doch es ist uns gelungen, einen geilen Gig zu spielen und das Publikum zu begeistern. Am Ende des Tages sind wir mit einem glücklichen Gefühl nach Hause gefahren, als hätten wir am Rock Am Ring vor mindesten 50 tausend Leuten gespielt;)
Eure Fans sind begeistert von euren Live-Auftritten. Wie würdet ihr die Verbindung zu eurem Publikum beschreiben?
Sabs: Ich selber möchte auf der Bühne immer authentisch sein, und nach Feedback zu den bisherigen Auftritten, ist auch das der größte Punkt, der die Verbindung definitiv herstellt. Unser Konzept lässt zudem viel Platz für Kreativität und auch Diversität. Wir sind trotz dunkler no-happy-end-Texte keine grimmig guckende Rockband, die sich nicht selbst aufs Korn nehmen kann, wir sind die die über sich selbst lachen können, gerne sich Zeit und Gedankengut nimmt für die optische Komponente und Wiedererkennungswert, die auch am liebsten Jack Black like viel Schabernack auf der Bühne machen will. Ich denke, da wir leider noch sehr unbekannt sind, ist das Publikum, dessen Herzen wir begeistern durften noch leider sehr klein. Wir machen nicht die ganze Zeit tanzbaren Poppunk oder Headbanger Metal, wodurch man körperlich-oberflächlich nicht viel ablesen kann, ob die Leute im Publikum es fühlen oder nicht, da sind wir zu sehr Nische. Ich denke aber, die die uns kennen, haben eine sehr gute Verbindung zu den Songs.
Gibt es bestimmte Ziele oder Meilensteine, die Ihr als Band erreichen möchtet?
Sabs: Wir halten uns bei diesem Punkt immer etwas bescheiden. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir nächstes Jahr die ein oder andere Gelegenheit bekommen, bei einem Fest oder Festival spielen zu können, um unsere Legenden an noch so viel mehr Leute zu überliefern. Bewerbungen gehen definitiv raus. Wir sind für jede Erfahrung einfach nur dankbar, dass wir darauf zurückschauen können. Wenn man jetzt sich noch einmal Frage 1 und 2 durchliest, ist alles, was wir zu dem Zeitpunkt erreicht haben und erleben konnten, schon sooo viel mehr als ich mir jemals habe erträumen lassen :-).
Welche anderen Künstler oder Bands würdet ihr gerne einmal auf der Bühne unterstützen oder mit Ihnen zusammen arbeiten?
Sabs: Ganz big geträumt: Tenacious D oder Avril Lavigne. Ich bin einfach ein sehr großer Jack Black Fan. Und dieses geniale Duo blieb sich selbst immer treu und haben immer lustiges Bühnendekor und lacht vor allem viel. Das ist der Inbegriff von Lebensfreude. Hier regional freuen wir uns, wenn wir die Ehre haben, mit Freunden und regionalen Künstlern einen schönen Abend oder ein schönes Fest gestalten zu können. Daran arbeiten wir im Hintergrund auch, und vor allem im November diesen Jahres habe ich dies schon anstehend planen können im neuen Spunk, zusammen mit meiner guten Freundin Denise von der Dude Ranch hier in Braunschweig.
Ronny: Irgendwann in einer Regelmäßigkeit die Ohren von mehreren Tausend Leuten zu betäuben als Support bei Bands wie „Massive Wagons“, „Shinedown“ oder „Three Days Grace“ im Vorprogramm zu spielen. Doch was noch nicht ist, kann immer noch werden… so besagt es die Legende. :-D
Was haltet ihr von der aktuellen Musikszene und wie seht ihr die Rolle eurer Band darin?
Sabs: Ich denke wir haben, ohne das wir es gezwungen wollten, schon vieles richtig gemacht automatisch. Wir haben eine eindeutige Identität, optischen Wiedererkennungswert mit eigenem Sound und female Frontend, das ist ja leider immer noch in der Musikszene ein größeres Thema, wobei ich nach eigenem Gefühl sagen muss, habe ich sehr viele Frontfrauen bisher gesehen oder auch kennenlernen dürfte, sodass mein Gefühl von Unterrepräsentation nicht wirklich da ist. Wir sind nicht Mainstream, aber diese Bands haben es dann natürlich immer etwas schwerer eine Chance zu bekommen und viele zu finden, die den Sound feiern und fühlen. Ich denke, bei uns ist der einzige nicht so optimale Faktor unser durchschnittliches Bandalter, zu alt für die junge Generation und zu jung für die ältere Generation. Wir sind gerne der Underdog der deepen, anspruchsvollen Texte und Metaphern, auch wenn wir nicht wie oben schon erwähnt, durchgehend tanzbar sind.
Bei vielen altersmäßigen jüngeren Bands die ich auf Instagram und Facebook sehe, fehlt es mir an Selbstbewusstsein bzw. Entertainment auf der Bühne und optischem Wiedererkennungswert und aus sich rauskommens. In meinem Gefühl spiegelt das etwas die heutige Jugend wieder im Sinne, dass sie zwar etwas sein wollen, aber noch nicht ganz bei sich selbst angekommen sind und wissen wer sie sind uns was sie wollen - trotz qualitativer, mitreißender Musik und Songs.
Gibt es Pläne für die Zukunft von “The Legend of Sabs”? Neue Projekte, Tourdaten oder andere aufregende Entwicklungen, auf die sich eure Fans freuen können?
Sabs: Die Northern Events Agentur hat sich auf unsere Magnifestbewerbung gemeldet, die Chancen stehen also gut, dass wir dort dieses Jahr schon spielen können, was für uns alle ein riesiger persönlicher Erfolg ist. Dieses Jahr spielen wir am 23.9.23 noch in der Kuba Halle in Wolfenbüttel einen stimmungsvollen Gig mit Lucys Darling und The Unknown und am 10.11.23 im neuen Spunk mit meiner Wunschkombination mit der Dude Ranch. Wir haben noch ein paar unausgearbeitete Songs in der Hinterhand und natürlich ziehen wir die Spotify Produktionen nach und nach dazu. Jetzt im Herbst / Winter schmeißen wir mit dem Promoclip den wir grade am Schneiden sind unseren Hut bei den ganzen Festival- und Fest-Veranstaltern für nächstes Jahr unseren Hut in den Ring. Am liebsten würde ich gerne mal auf dem Summertime Festival in Wolfenbüttel spielen oder beim Buskers in der Braunschweiger Innenstadt. Wir freuen über jede Gelegenheit, die sich bietet. Ansonsten arbeiten wir im Hintergrund weiter bis zum nächsten großen oder kleinen Clou.
Vorstellung der Bandmitglieder
Sabs: Als Gründerin des Projektes und leider zu oft der Typus nie-die-Hoffnung-verlieren Charakter, startete sie in die Musik, um ein Ventil für den ganzen Schmerz zu finden. Andere sagen, sie fühlt sich nach Regenbogen und Sonnenschein an mit dem was sie immer wieder auf den Beinen hält, sie selbst sagt von sich, dass sie nicht weiß, wo sie ständig die 1% übrig gebliebene Kraft hernimmt, die sie durch die Kämpfe bringt. Ihr Herz ist ihre wichtigste Waffe im Kampf des Lebens.
Mark: Fing ursprünglich mit dem Akkordeon an, lernte später auf der Akustikgitarre zunächst nur alte Volkslieder. Zog extra nach Hamburg, nur um ein paar Fader hoch und runter zu schieben. War bei der ersten Probe mit Sabs im Mai 2022 nur Zuhörer, fährt nie ohne seinen Kabelkoffer zu einem Konzert, weil er sonst die Nacht zuvor nicht ruhig schlafen könnte ;-)
Igor: Zu seiner Zeit hat Igor genau die allererste „The Legends of Sabs“ Besetzung, damals „Fairytales Revenge“ miterlebt und eine Probe mitgemacht, was ihm indirekt fast zu einem Gründungsmitglied der Band macht. Allerdings hat er die genau das damalige (von Sabs erwähnte) "besatzungstechnische Hin und Her" erwischt. Es hat gut 1 Jahr gedauert, bis er erneut zur Band stieß. Seit fortan ist er jedoch festes Mitglied und Spielt die schönsten Melodien als Lead Guitar.
Ronny: Unverhofft kommt oft. Aus Zufall, oder mehr oder weniger aus dem Nichts wurde Ronny von Sven mit der Frage überrumpelt, ob er nicht Lust auf ein rockiges Musikprojekt habe. Sein Herz schlägt normalerweise im Hard & Heavy Bereich und spielt dort auch zusammen mit ihm in einer einschlägigen Braunschweiger Band. Es hat nicht viel Überzeugungsarbeit gebraucht, da Ronny schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken spielte seinen Horizont zu erweitern. Als bereits nach der ersten gemeinsamen Probe zu viert der berühmte Funke übersprang, gab es für ihn kein Halten mehr, um nicht an den Legenden teilzuhaben zu wollen. Aus seinem bisherigen Dasein auf diesem Planeten hätte auch er einiges zu erzählen, aber das überlässt er gern der liebgewonnenen „Sabbel“. Somit haut er nun die sechs Saiten zu bedeutend höher gestimmten Melodien. Aber dennoch mit demselben verzerrten Gitarrensound, was „The Legend of Sabs“ den nötigen Biss und den gewissen Grad an Härte mitgibt.
Sven: Der Mann an den Drums! Das Schlagzeug war schon immer seine Leidenschaft. Nach der ersten Begegnung mit Sabrina war klar, da musste er mitmachen. Seine Wurzeln sind im Metal und doch hat er sich auf Anhieb in The Legend of Sabs verliebt und füllt das Projekt zuverlässig seitdem mit seinen Beats.
Neuigkeiten von der Band findet ihr auf https://www.facebook.com/TheLegendofSabs
Fotos: Romy Elif, Detlev Keller und privat
Interview: Nicole Redmann / August 2023