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"Hummel streicheln" mit Max Raabe und dem Palast Orchester
Samstag, 15. März 2025 - Volkswagen Halle (BS)
Max Raabe und sein Palast Orchester haben am Samstagabend die Volkswagenhalle in eine musikalische Zeitreise verwandelt. Mit ihrem neuen Programm "Hummel streicheln" präsentierten sie eine perfekte Mischung aus Klassikern der 20er- und 30er-Jahre und modernen Eigenkompositionen. Die Zuschauer erlebten einen Abend voller Eleganz, Humor und musikalischer Perfektion.
Von der ersten Minute an war die besondere Atmosphäre spürbar. Max Raabe betrat die Bühne in gewohnt stilvoller Manier, flankiert von seinem virtuos spielenden Orchester. In präzise abgestimmter Choreografie führten sie durch ein Repertoire, das sowohl bekannte Evergreens als auch neue, raffinierte Arrangements enthielt. Besonders das Titelstück "Hummel streicheln" sorgte für Begeisterung. Auch "Nochmal von vorn" und "Guten Tag, liebes Glück" fanden beim Publikum großen Anklang.
Zwischen den Stücken ließ Max Raabe seinen feinen Humor aufblitzen. Seine trockenen, pointierten Ansagen sorgten immer wieder für Lacher. Besonders seine ironischen Kommentare über das moderne Leben und die Sehnsucht nach vergangenen Zeiten unterstrichen die einzigartige Stimmung des Abends. Seine Gestik – minimalistisch und dennoch ausdrucksstark – verstärkte die Wirkung jedes einzelnen Liedes.
Musikalisch bewies das Palast Orchester einmal mehr seine Extraklasse. Jedes Instrument war perfekt aufeinander abgestimmt, die Soli wurden vom Publikum mit begeistertem Applaus bedacht. Besonders beeindruckend war die mehrstimmige Gesangseinlage einiger Musiker, die an die legendären Comedian Harmonists erinnerte. Auch in der visuellen Gestaltung zeigte sich Liebe zum Detail: Während der erste Teil des Konzerts in klassischem Schwarz gehalten war, wechselte die Farbpalette in der zweiten Hälfte zu einem eleganten Cremeton.
Max Raabes Stimme blieb auch an diesem Abend makellos. Seine Fähigkeit, zwischen sanfter Kopfstimme und tiefen Basstönen mühelos zu wechseln, sorgte für zahlreiche Gänsehautmomente. Die Arrangements waren so präzise gespielt, dass sie fast wie Studioaufnahmen klangen. Ob Charleston, Swing oder sanfte Balladen – jeder Song war ein kleines Kunstwerk.
Das Publikum zeigte sich restlos begeistert. Immer wieder brandete Applaus auf, oft schon nach den ersten Takten eines bekannten Liedes. Besonders "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Bei mir bist du schön" sorgten für ausgelassene Stimmung. Doch auch die leiseren Momente hatten ihre Wirkung: So hinterließ "Schlafen geht das kleine Saxophon" einen fast magischen Eindruck.
Nach mehreren Zugaben und stehenden Ovationen verabschiedete sich Max Raabe mit einem charmanten Lächeln und einem letzten humorvollen Gruß. Die Gäste verließen die Halle mit leuchtenden Augen und einem zufriedenen Lächeln – ein Zeichen dafür, dass Max Raabe und sein Palast Orchester wieder einmal ihr Ziel erreicht hatten: einen unvergesslichen Abend zu schenken.
Fotograf: Jürgen Pluschke / Farbtiefe