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Elegie der Klänge
Sonntag, 17. November 2024 - Altstadtmarkt (BS)
Am Sonntagnachmittag verwandelte sich die Martinikirche in Braunschweig in einen Ort der Besinnung und musikalischen Harmonie. Der Jugend Kammerchor Braunschweig (JKC) entführte sein Publikum auf eine eindrucksvolle Reise durch Klangwelten, die von bewegender Tiefe und festlicher Stimmung geprägt waren.
Im Mittelpunkt des Konzerts stand das „Requiem“ von Herbert Howells. Die klangschöne Elegie, die von Trost und Nachdenklichkeit getragen wird, füllte den Raum mit einer fast greifbaren Andacht. Die klare Struktur des Werks und die feinsinnige Interpretation durch den Chor zogen die Zuhörer in ihren Bann. Wie ein behutsames Gespräch zwischen Himmel und Erde wirkten die Kompositionen, die von Howells’ Wegbegleitern Holst und Stanford ergänzt wurden. Auch zeitgenössische Werke von Plakidis, Mäntyjärvi und Vaughan Williams fanden in der feierlichen Akustik der Kirche einen würdigen Rahmen.
Der Junge Kammerchor Braunschweig präsentierte sich dabei in seiner ganzen künstlerischen Wandlungsfähigkeit. Mit beeindruckender Präzision und einer spürbaren emotionalen Tiefe formten die Sängerinnen und Sänger einen Klangkörper, der wie aus einem Guss wirkte. Jeder Ton, jede Phrase war getragen von einem gemeinschaftlichen Gefühl, das sowohl die musikalische Perfektion als auch den menschlichen Zusammenhalt des Ensembles widerspiegelte.
Das Konzert war nicht nur ein Genuss für Liebhaber anspruchsvoller Chormusik, sondern auch ein Ort der inneren Einkehr. In einer Zeit, die oft von Unruhe geprägt ist, bot der JKC mit seinem Auftritt eine wertvolle Möglichkeit, innezuhalten und sich ganz der Kraft der Musik hinzugeben. Die Zuhörer verließen die Martinikirche mit einem Gefühl der Verbundenheit und tiefem Respekt für die dargebotene Kunst.
Fotograf: Jürgen Pluschke / Farbtiefe